Donnerstag, 10. Dezember 2015

Suburbia

Suburbia von Ted Alspach

bezier games/Lookout: Suburbia
Ein Spiel für 1-4 Spieler

Die Spielidee:

Aus einer kleinen Stadt soll eine Metropole werden! Jeder Spieler ist ein Architekt und bemüht sich, dass sein Vorort am besten wächst und gedeiht. Auf sechseckigen Plättchen werden Wohn-, Gewerbe- und Industriegebiete sowie öffentliche Gebäude hinzugefügt, die Geld in die Kassen spülen und neue Anwohner anziehen sollen.
Welcher Vorort hat bei Spielende die höchste Bevölkerung?

Meine Meinung zur Aufmachung:

Suburbia heißt so viel wie "Stadtrand", "Vorstadt" oder "Vorort". Und diesem Thema wird das Cover auch gerecht. Wir sehen im Frontbereich ein junges Paar, die vor einem riesigen Werbeplakat stehen. Auf diesem wird das idyllische Leben in einer Siedlung am Stadtrand einer Großstadt mit den Worten "Live in the town of tomorrow... TODAY!" beworben. Und hier knüpft auch das Spiel an. Denn es geht darum eine Stadt zu bauen. Ziel ist es im Laufe der Partie den besten Ruf zu erwirtschaften. Und wie bekommt man viel Ruf? Genau, indem man viele Bewohner in seine Stadt lockt und diese zufrieden sind. Daher macht das Werbeplakat auch Sinn. Denn man versucht immer mehr Menschen in seine Stadt bzw. seine Metropole zu bekommen. Man kann also sagen, dass das Cover einen verdeckten Hinweis auf das Spielprinzip liefert. Zumindest wird man dazu angeregt, ein wenig um die Ecke zu denken :)
Suburbia: Aufbau
Ob mir die Grafik jetzt super gut gefällt, kann ich gar nicht sagen. Ich steh ihr eher neutral gegenüber. Oder sagen wir es anders: Suburbia besticht nicht durch seine großartig auffallende Grafik. Wenn man es unter viele andere Spiele mischen würde, dann wäre es nicht sofort im Blickfeld des Betrachters. Klar hat es auch seine Vorteile, wenn man auf viel Schnickschnack verzichtet, aber ein bisschen mehr Farbe oder zumindest andere Figuren wären jetzt nicht sooo schlecht gewesen. Aber wahrscheinlich wollte man auf die Tristesse eines Vororts umgeben von kalten Wolkenkratzern hinweisen. Also gut... Das Cover passt, ist auch grafisch nett gelöst, aber es gibt auch schöneres :P

Meine Meinung zum Spielmaterial:

In diesem Zusammenhang ist mir die Idee zu einem Off Topic gekommen. Und zwar habe ich beim Trennen der Pappteile selbst eine Macke in ein Plättchen gerissen. Da es bei Suburbia darauf ankommt, dass man die einzelnen Teile nicht erkennt, war das natürlich blöd. So wusste ich jedes Mal, dass das Hotel von den C-Plättchen immer die Macke hat. Also habe ich Lookout angeschrieben und mein Problem geschildert. Ohne Probleme wurde mir ein Ersatzteil zugeschickt. Dadurch sind mir auch keine weiteren Kosten erstanden. Ich war also super mit dem Service zufrieden. Und deshalb werde ich in einem andere Artikel mal über meine Erfahrungen mit Kundendiensten berichten. Ich wollte euch nur kurz darauf aufmerksam machen, da ich mich halt gerade daran erinnert habe :)
So, also zurück zum Material. Die Pappteile sind alle von sehr guter Qualität. Wenn man also nicht so trottelig wie ich an das Auspöppeln herangeht, wird es schwer die Sachen kaputt zu bekommen.
Insgesamt beinhaltet Suburbia 125 6-eckige Plättchen (unterteilt in 8x Vorortsiedlung, 8x Schwerindustrie, 8x Volkspark, 32 A-Plättchen, 36 B-Plättchen, 32 C-Plättchen und einem "Noch-eine-Runde-Plättchen"), 20 runde Zielplättchen, 4 Spielhilfen (eine pro Spielfarbe), 1 Bevölkerungsleiste (dort werden die Rufpunkte festgehalten), 1 Plättchenbrett (dort liegen die Stappel der einzelnen Plättchen aus), 1 Geldspeicher, 1 Immobilienmarkt, 4 Bevölkerungsmarker (einer pro Spielfarbe), 4 Rufanzeiger (einer pro Spielfarbe), 4 Einkommensanzeiger (einer pro Spielfarbe), 12 Investitionsmarker (jeweils drei pro Spielfarbe), 108 Münzen (unterteilt in 48 1er Münzen, 48 5er Münzen und 12 10er Münzen) und ein Startspielermarker (Holzklotz den man bekleben muss, sieht dann aus wie ein Hotel).
Ihr seht also, dass ihr eine Menge an Material bekommt. Dieses ist wie gesagt von wirklich guter Qualität und ist für das Spiel gut gewählt. Da ich Suburbia schon seeeeehr oft gespielt habe und auch immer wieder mit anderen Personen, gab es natürlich auch unterschiedliche Meinungen. Nicht bzgl. der Qualität, sondern wegen der Optik. Mir persönlich gefallen die Plättchen und ich finde es auch gut, dass sie immer unterschiedliche Titel haben. Teilweise sind auch ein paar lustige darunter.
Allerdings finde ich den Plan für das Geld etwas klein. Die kompletten Münzen passen nur richtig drauf, wenn man sie schön sortiert und gestapelt platziert. Ansonsten schwappt da alles über. Man hätte sich den Plan also in der Form sparen können.
Aber wie gesagt, ansonsten bin ich mit dem Material mehr als zufrieden.
Am besten ist natürlich immer noch der Startspielermarker ;)

Spielmechanik:

Das ist eigentlich der Punkt, wieso mich Suburbia so sehr reizt (das sollte eigentlich immer die Stelle sein, wieso man ein Spiel mag). Suburbia besticht dadurch, dass es so schnell und einfach erklärt ist. Es gibt nicht viel drum herum und bietet trotzdem reichlich strategische Elemente.
Aber fangen wir einfach mal von vorne an...

Spielvorbereitung:

Zunächst einmal müsst ihr die Stadtplättchen ihren Buchstaben nach sortieren und innerhalb der Gruppen gut durchmischen. Dann bildet ihr pro Buchstabeneinheit einen Stapel. Dies macht ihr immer entsprechend den Angaben für eure jeweilige Personenzahl. Gehen wir also davon aus, dass ihr eine Partie zu dritt spielt, dann habt ihr sowohl für den A- als auch für den B-Stapel jeweils 21 Stadtplättchen verdeckt auf entsprechenden Feld ausliegen. Der Stapel für die C-Plättchen wird etwas anders zusammengestellt. Dort legt ihr zu erst vier Plättchen nach unten. Dann nehmt ihr 12 weitere Stadtteile und mischt das Plättchen mit der Aufschrift "Noch 1 Runde" mit ein. Irgendwann im Verlauf der Spiels, wird also die letzte Runde innerhalb dieser 12 bzw. 13 Plättchen eingeläutet. Zum Schluss kommen dann noch einmal 9 weitere C-Plättchen auf den Stapel.
Nachdem ihr damit fertig seid, werden noch die Felder für den Volkspark, die Vorortsiedlung und die Schwerindustrie mit jeweils 4 entsprechenden Plättchen versehen.
Auf demselben Plan werden auch noch allgemeine Ziele ausgelegt. Diese gelten innerhalb des Spiels für alle, sodass jeder zumindest die Möglichkeit erhält es zu versuchen. Die Anzahl der Ziele richtet sich ebenfalls wieder an die Menge der Teilnehmer.
Das Geld wird entweder fein säuberlich aufgestapelt, oder einfach als riesiger Haufen auf den Münzplan verteilt.
Wenn ihr so weit gekommen seid, dann könnt ihr genau jetzt die ersten 7 A-Plättchen aufdecken. Diese werden unterhalb der allgemeinen Ziele platziert. Ihr beginnt dabei immer von rechts nach links. Das heißt, dass ihr das erste Plättchen unter die 0 legt und das letzte unter die +10.
Das waren jetzt erst einmal die Aufbauten für den allgemeinen Bereich. Kommen wir nun zu den Spielerbereichen.
Jeder wählt zu Anfang eine Farbe und nimmt sich das entsprechende Spielmaterial. Außerdem bekommt man eine Vorortsiedlung, einen Volkspark und eine Schwerindustrie. Diese drei Plättchen werden in genau der Reihenfolge ausgelegt. Und zwar untereinander. Das heißt, dass die Vorortsiedlung über dem Volkspark liegt und die Schwerindustrie unter dem Volkspark. Dies hat folgenden Grund, denn so kann euer Starteinkommen und euer anfänglicher Ruf berechnet werden. Denn wenn ihr genau hinschaut, wird von eurer Leiste, die mit dem Einkommen und dem Ruf, die Startposition eurer Klötze vorgegeben. Und das lässt sich anhand der Position eurer Stadtteilplättchen berechnen. Wie das genau funktioniert, erläutere ich gleich noch in den Regeln selbst.
Außerdem bekommt jeder verdeckt zwei Ziele zugeteilt, von denen man sich eins aussucht und das andere zurück in die Schachtel legt. Dies stellt euer persönliches Ziel dar. Zuletzt erhaltet ihr noch 15 $ und eure Bevölkerungsmarker werden auf dem Spielplan auf Position 2 platziert.
Nun kann das Spiel endlich beginnen.

Ihr seht, dass das viel Kleinkram ist und ich es euch sehr ausführlich erklärt habe. Aber im Grunde sind das alles sehr schnelle Schritte und ihr könnt innerhalb kürzester Zeit mit der Partie loslegen.
Ähnlich wird es gleich mit den Regeln aussehen. Ich werde wieder so gut wie jede Einzelheit erwähnen. Da denkt man sich dann schnell, dass das Spiel total kompliziert sein muss. Aber das ist es gar nicht und vieles erklärt sich selbst, sobald man Suburbia vor Augen hat.
Wie gesagt, es ist zwar viel Kleinkram, aber im Grunde selbsterklärend. Man muss es nur einmal gehört bzw. gelesen haben.

Rundenablauf:

Suburbia läuft in Runden ab. Beginnend beim Startspieler, führt erst dieser seinen kompletten Zug aus und handelt ihn ab. Danach geht es immer Reihum weiter.
So, wie sieht der Spielzug nun aus?
Innerhalb eines Zuges habt ihr vier Aktionen, die ihr auch immer in derselben Reihenfolge ausführen müsst.
  1. Ein Plättchen nehmen oder Investitionsmarker ausspielen: Gehen wir zunächst auf die erst genannte Möglichkeit genauer ein. Denn diese lässt sich in drei Unterkategorien aufteilen.
    • Plättchen vom Immobilienmarkt: Sollte sich der Spieler dazu entschließen, eines der Plättchen zu wählen, welches unterhalb der allgemeinen Ziele ausliegt, dann kann er dies tun. Allerdings muss er hierbei die Kosten beachten. Und zwar sowohl die Kosten des Plättchens selbst, als auch die der Auslage. Wenn ich mich für eins auf erster oder zweiter Position entscheide, muss ich nur die Kosten des Plättchens tragen, da die Auslagengebühren gegen null gehen. Je weiter ich mich nach links durch arbeite, desto höherer Kosten entstehen mir. Die Grundkosten eines Stadtteils könnt ihr immer der linken Ecke entnehmen. Dort habt ihr immer einer Zahl mit einem Dollarzeichen. Wenn ihr auf diese Art ein Plättchen erworben habt, müsst ihr dieses auch sofort in euren Vorort integrieren. Dabei müsst ihr die Legeregeln beachten. An dieser Stelle ist es einfach nur wichtig, dass ihr ein Teilchen nur an ein bereits ausgelegtes platzieren könnt. Ihr dürft es also nicht einfach irgendwo auslegen. Bei der Wahl dieser Aktion müsst ihr auch noch die Auswirkungen beachten. Diese würde ich aber nochmals gesondert näher erläutern. Da ich an dieser Stelle erst einmal nur auf die Aktionen selbst eingehen möchte.
    • Ein Grundplättchen nehmen: Wollt ihr kein Plättchen vom Immobilienmarkt nehmen, oder könnt es euch nicht leisten, so dürft ihr eines aus den drei Sorten wählen, die sich oberhalb der allgemeinen Ziele befinden. Ihr  bezahlt die aufgedruckten Kosten und zerstört ein Plättchen aus der Auslage. Ihr müsst das zerstörte Plättchen nicht bezahlen, aber die Lagerkosten. Wenn ihr also eines der beiden ganz rechts außen wählen würdet, entstehen euch keine Zusatzkosten. Im Grund macht es immer Sinn einfach einen Nuller zu nehmen, da euch so keine Zusatzkosten entstehen. Aber manchmal möchte man ja auch seinen Mitspielern etwas kaputt machen. Wenn ihr also das Plättchen ganz links zerstört, müsst ihr 10 $ zahlen. Das Grundplättchen, welches ihr gewählt habt, muss sofort verbaut werden. Eben so, wie bei den Plättchen des Immobilienmarktes. Auch hier kann es Auswirkungen geben, aber wie gesagt, dazu später mehr.
    • Einen See bauen: Wenn ihr auch die zweite Möglichkeit nicht wählt, bleibt euch noch die Seeoption. Dazu nehmt ihr ein Plättchen aus der Immobilienauslage, zahlt nur die Lagerkosten und dreht es auf die blaue Seite. Jetzt habt ihr einen See, den ihr in eure Stadt integrieren könnt. Auch hierbei gelten wieder die bekannten Legeregeln. Die Auswirkungen des Sees kann ich euch an dieser Stelle sofort mitteilen. Ihr bekommt einfach für des angrenzende Plättchen, zwei Dollar. Allerdings nur für Stadttplättchen oder Grundplättchen. Wenn ihr einen See an einen anderen See baut, bekommt ihr dafür keine zwei Dollar. Im Verlauf des Spiels können an den See andere Stadtteile an frei Plätze angelegt werden. In dem Fall erhaltet ihr für das neue Teilchen wieder zwei Dollar. Im Standardfall (ohne Investitionsmarker) könnt ihr mit dem See 12 Dollar machen.
      In Suburbia ist vorgesehen, dass nie gepasst wird. Ihr müsst euch also für eine Option entscheiden. Entweder eine der drei oben genannten Plättchenvarianten, oder halt die Geschichte mit dem Investitionsmarker.
    • Der Investitionsmarker: Jeder Spieler hat genau drei Marker zur Verfügung. Wenn diese also verbraucht sind, dann sind sie halt weg. Daher solltet ihr euch gut überlegen, wofür ihr sie verwendet. Wenn ihr einen nutzen möchtet, dann sucht ihr euch in eurer persönlichen Stadt ein bereits ausliegendes Plättchen, welches ihr nochmals aktivieren möchtet. Dafür zahlt ihr aber nochmals die Grundkosten des Plättchens. Nehmen wir den einfachsten Fall. Ihr wollt einen See ein zweites Mal auslösen bzw. im Grunde verdoppelt ihr den Effekt einfach. An diesem See liegen bereits zwei Stadtteile, für die ihr bereits 4 $ erhalten habt. Jetzt legt ihr den Investitionsmarker auf diesen See und erhaltet nochmals 4 $. Wenn im Verlauf des Spiels jetzt wieder ein Stadtteil an den See angebaut wird, so bekommt man nun nicht mehr nur 2 $ dafür, sondern 4. Der Investitionsmarker ist praktisch ein Doppler. Bei den Stadtteilen und Grundplättchen kann der Marker auch platziert werden. Die Auswirkungen richten sich dann an dem jeweiligen Plättchen. Was das für Auswirkungen sind, werdet ihr dann verstehen, wenn ich die Abhandlungen der Plättchen erläutere. Ihr müsst auch bei dieser Option ein Plättchen im Immobilienmarkt zerstören, damit ein Platz frei wird. Denn nach eurem Zug wird ein neues Plättchen aufgedeckt (immer der Rehe nach, also von A nach B bis C) und alle Plättchen nach rechts geschoben, sodass das neue Teil unterhalb der +10 landet.
  2. Geld erhalten bzw. bezahlen: Hier müsst ihr euch nach eurer Einkommensleiste richten. Wenn ihr unter Null landet, kann es sein, dass ihr sogar Geld bezahlen müsst. Ansonsten erhaltet ihr den Betrag, der durch den Marker angezeigt wird.
  3. Bevölkerung anpassen: Hier kommt es auf eure Rufleiste an. Theoretisch könnt ihr sogar welche verlieren (ähnlich wie beim Einkommen). Der Wert wird auf dem großen Spielplan angepasst (der mit den roten Linien). Die roten Linien haben übrigens die Funktion, dass sie euch bestrafen. Jedes Mal, wenn ihr mit eurem Marker eine solche überschreitet, müsst ihr sowohl mit eurem Einkommens- als auch Rufmarker eine Position zurück rutschen. Daher ist es gut, dass die Einkommensphase vor der Bevölkerungsphase abgehandelt wird. Bei der Schlusswertung werden diese Linien selbstverständlich nicht mehr beachtet.
  4. Neues Plättchen: Erst jetzt wird ein neues Plättchen aufgedeckt und die Immobilienleiste aktualisiert. Ihr solltet immer darauf achten, dass ihr die Reihenfolge strikt einhaltet. Denn das ist für dieses Spiel essentiell.
So, wir sind nun so weit, das ihr den kompletten Rundenablauf kennt und über alle Aktionsmöglichkeiten informiert seid. Doch ich bin euch noch eine Sache schuldig geblieben. Die Geschichte mit den Auswertungen bzgl. der einzelnen Plättchen. Um euch das genau erklären zu können, nehme ich die Plättchen aus der Spielvorbereitung, also die, die ihr zu Anfang erhalten habt. Anhand dessen kann ich euch zum Beispiel erklären, wie euer anfängliches Einkommen von 0 und euer Ruf von 1 zustande gekommen ist.
  • Auswertung eines Plättchens: Betrachten wir erst einmal die beiden Plättchen "Vorortsiedlung" und "Volkspark". Die für die Siedlung selbst erhaltet ihr zwei Bevölkerung (oben rechts abgebildet). Diese zwei Bevölkerungen werden auf dem Spielplan markiert. Daher fängt man auch schon mit zwei Ruf an. Mehr macht die Siedlung erst einmal nicht. Der Volkspark hat in der oberen rechten Ecke eine -1 stehen. Da diese umkreist ist, wissen wir, dass damit das Einkommen auf unserer eigenen Leiste gemeint ist. Also gehen wir mit dem runden Marker auf die -1 des Einkommens (keine Angst, das bleibt nicht so, wie ihr ja wisst). In dem Text auf dem Volkspark steht, dass ihr für jedes angrenzende gelbe, grüne oder blaue Gebäude einen Ruf dazu bekommt. Dass es sich hierbei um Ruf handeln soll, erkennt man an der eckigen Form. Ihr geht also mit dem eckigen Klotz auf eurer Seite zwei Felder vor, da wir ja den Volkspark an einem grünen und gelben Plättchen gebaut haben. ABER! Jetzt müssen wir noch das gelbe Plättchen genauer unter die Lupe nehmen.
    Dieses gibt uns erst einmal wieder ein Einkommen dazu. Sodass wir von -1 auf 0 rutschen (ich hab doch gesagt, es ändert sich). Außerdem verlieren wir jetzt auch noch Ruf. Denn, jedes angrenzende graue oder grüne Plättchen führt zu Rufverlust. Sodass wir nun auf Ruf 1 stehen und nicht mehr auf 2. Und genau so funktioniert Suburbia. Die später dazu erworbenen Plättchen können natürlich noch viel mehr. Ihr müsst auf jeden Fall auch hierbei die Reihenfolge einhalten. Will sagen, es kann auch sein, dass Plättchen eurer Mitspieler Auswirkungen auf euch haben. Wenn ihr dabei nicht die genaue Reihenfolge einhaltet, kann es schnell zu Verwirrungen kommen, bzw. verfälschten Ergebnisse. Denn zum Biespiel könnt ihr Plättchen nur mit dem Geld kaufen bzw. zerstören, welches ihr zu Beginn eures Zuges hattet. Wenn ihr alles durcheinander macht, wisst ihr irgendwann gar nicht mehr von wo ihr welches Geld hattet, bzw. wann genau ihr es besessen hattet. Da jeder Spieler seine eigene Übersicht hat, sollte das aber nicht passieren. Denn dort ist jeder Schritt richtig plausibel und einleuchtend aufgeführt. Man muss also nicht lange suchen oder überlegen, welche Reihenfolge denn nun die richtige war.
  • Ziele: Noch ein kurzes Wort bzgl. der Ziele. Die Ziele reden immer nur von Extremen. Man muss also immer die absolute Mehrheit oder das Wenigste haben. Sobald es mehr als eine Person gibt, die das Ziel erfüllen könnte, wird die Siegprämie nicht ausgeschüttet. Sagen wir mal, ihr habt das Ziel "die wenigsten Seen" und es gibt mehr als eine Person, die überhaupt keinen See haben, dann ist das halt so. Ist schön für beide, aber den Bonus erhält niemand. Das gilt auch für eure persönlichen Ziele. Hier ist der Unterschied, dass nur ihr die Möglichkeit habt den Bonus einzusacken. Sollte zufällig ein anderer euer Ziel bewältigt haben, erhält er dafür nichts.
  • Letzte Runde: Wenn dieses Plättchen aufgedeckt wird, dann kommt es an die Seite und ein neues wird dafür ausgelegt. Die aktuelle Runde wird noch zu Ende gespielt + eine weitere Runde. Danach endet das Spiel.
Bei der Endwertung kommen nicht nur die Ziele zum Tragen, sondern auch das bis dahin gesammelte Geld. Für je fünf Münzen bekommt man einen Rufpunkt. Wer davon dann am Ende die meisten hat, hat Suburbia gewonnen.

Meine Meinung zum Spiel:

Dass mir Suburbia gut gefällt, seht ihr Sjöman ja schon an. Aber warum gefällt mir gerade dieses Spiel so gut, wenn es doch so simpel ist?
Das liegt vor allem an dem Mechanismus mit den Plättchen. Mir gefällt es einfach richtig gut, zu schauen welche Teile jetzt am besten zusammenpassen. Wie bekomme ich es hin, das Beste aus meiner Stadt herauszuholen? Wann sollte ich meine Investitionsmarker einsetzen? Welches Ziel verfolge ich, wenn sie sich einmal negieren bzw. widersprechen? Gerade der letzte Punkt ist auch ganz witzig. Manchmal hat man das Problem, dass das eine Ziel sagt, habe die meisten Seen und das andere, habe die wenigsten. Dass man nur eines davon schaffen kann, ist klar. Und gerade in solchen Fällen muss man zusehen, dass man für sich die richtige Strategie findet. Wenn man das so liest, denkt man sich bei Suburbia, dass man Plättchen zieht, diese bezahlt, irgendwo anlegt und irgendwas passiert dann. Hört sich simpel an, ist es auch in der Hinsicht. Aber es hat auch strategische Elemente. Denn du musst schon so planen, dass du das Optimum aus deiner Stadt hervor holst. Und das gefällt mir bei Suburbia sehr gut. Du hast keinen Brocken auf dem Tisch liegen und musst stundenlang grübeln. Gerade wenn du nicht viel Zeit zum Spielen hast, aber trotzdem etwas zum Nachdenken brauchst, dann ist Suburbia genau richtig.
Und wie gesagt, das Element mit den Stadtplättchen gefällt mir richtig gut. es kommen auch mal witzige Konstellationen dabei heraus. Und am Ende hat man völlig unterschiedliche Städte ausliegen. Der eine, der komplett auf Industrie geht, der andere, der lieber alles schön grün hat riesige Seelandschaften errichtet. Die Optionen sind riesig und machen immer wieder Spaß, da jede Partie komplett anders ist. Selbst wenn man jedes Mal dieselben Ziele ausspielen würde, es wäre nicht langweilig. Denn die Stadtplättchen kommen immer anders und man weiß auch nie, ob nicht die Mitspieler genau dieses kaufen. 
Ich bin wie gesagt ein großer Fan von Suburbia und finde die Spielidee dahinter richtig gut. Klar, man hat immer noch einen großen Glücksfaktor, wenn euch das nicht stört, dann macht ihr mit Suburbia auf jeden Fall nichts falsch. Es lohnt sich. Testet es einfach mal an und bildet euch euer eigenes Urteil. Aber wie gesagt, ich kann es nur empfehlen.
Einziger Kritikpunkt ist vielleicht, dass es Partien geben kann, in denen die Downtime extrem lang wird. Gerade, wenn man Suburbia zu viert spielen möchte. In dem Zusammenhang ist es vielleicht auch gut zu wissen, dass man es extrem gut zu zweit spielen kann. Es ist ausgeglichen und man kommt sich gut in die Quere, da man ja nur zwei Ziele hat. Wenn man mit vier Zielen spielen würde, dann könnte es schnell passieren, dass man nur nebeneinander her agiert. Aber in dem Fall, kann man sich schon einiges kaputt machen. Klar, man greift nie aktiv in den Stadtplan eines Mitspielers ein, aber man kann sich doch schon ziemlich gut einiges gegenseitig wegkaufen und die Ziele erschweren.
Aber, schaut es euch einfach selbst an. So groß meine Begeisterung für Suburbia auch ist, ich hatte auch schon einige Partien, in denen das Spiel nicht so toll angekommen ist. Aber das liegt wie immer am persönlichen Geschmack. Und meinen hat es voll und ganz getroffen ;)

Suburbia - werde zum ruhmreichsten Städtebauer



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