Exoplanets - Elemente des Universums von Przemysław Świerczyński
Die Spielidee:
Weißt du, was in den Tiefen des Weltraums verborgen ist?
Die große Macht! In Exoplanets bist du der Schöpfer eines Planetensystems. Du musst die lebensspendenden Ressourcen des Weltraums verwalten und so das Leben auf den nahegelegenen Planeten zum Gedeihen bringen. Aber sei vorsichtig! Im berauschenden Wahnsinn des Erschaffens werden unbeabsichtigt zerstörerische Kräfte freigesetzt - wie Schwarze Löcher oder Sonnenstürme. Diese können deine Pläne durcheinander bringen oder zerstören...
Exoplanets: Aufbau |
Also ich finde die Grafik jetzt nicht schlecht oder so. Aber sehr innovativ ist die jetzt nicht. Es ist halt ein Planet, da es auch um Planeten und das Universum geht. Von daher ist alles in Ordnung.
Die Farben gefallen mir in der Kombination übrigens ganz gut, falls das irgendwer wissen möchte... :P
Meine Meinung zum Spielmaterial:
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich das Preis-Leistungsverhältnis jetzt in Ordnung finde oder nicht. Exoplanets habe ich im Oktober letzten Jahres auf der Spielemesse in Essen gekauft. Dort hat man es für 35 Euro bekommen. Das Material ist schon sehr reichhaltig und auch von guter Qualität. Wenn ich aber alles so über den Tisch verteile, dann wirkt es doch schon recht mager. Hm, kann aber auch eine optische Täuschung sein. Mittlerweile kann man das Spiel in manchen Shops auch schon für knappe 32 Euro käuflich erwerben. Den Preis finde ich dann doch etwas angemessener, wobei ich 30 Euro noch mehr schätzen würde. Wenn ich Exoplanets mit anderen Spielen in der Preiskategorie aber vergleiche, dann finde ich es doch schon etwas happig. Winter der Toten habe ich für knappe 30 Euro gekauft, Agricola ebenfalls. Naja, entscheidet selbst... mir ist natürlich auch klar, dass so kleine Verlage es schwerer haben günstig zu produzieren und dass da auch eine Menge Köpfe hinter stecken. Aber es fällt nun einmal auf.
Enthalten sind folgende Elemente: 71 Marker in Kristallform (jeweils 37 für Energie, 17 für Wasser und 17 für Gas), 24 Lebensmarker aus Holz (jeweils 6 pro Spielerfarbe), 16 Speziesmarker aus Holz (jeweils 4 pro Spielerfarbe), 70 Effektmarker aus Pappe, 12 Übersichtskarten (jeweils 4 in Polnisch, Englisch und Deutsch), 1 Weltraumbeutel, 30 Planeten aus Pappe, 38 Weltraumplättchen aus Pappe, 3 Spezialeffektplättchen, 1 Stern, 4 Fusionsmarker aus Holz, 4 Sonneneruptionsmarker aus Holz und 8 Erschaffungsmarker aus Holz.
Gelesen sieht es dann doch irgendwie viel aus. Wahrscheinlich habe ich einfach das Gefühl, dass es wenig Material ist, weil die meisten Elemente des Spiels sehr klein sind. Und es zudem kein richtiges Spielbrett gibt (was mich übrigens insgesamt nicht stört, da ich die Idee ziemlich gut finde, aber dazu später mehr).
Bzgl. der Qualität gibt es aber nichts zu meckern. Die Stärke der Pappe ist gut gewählt, die Grafiken sind schön und die Übersichtskarten liefern genau das, was sie sollen... nämlich eine gute Übersicht. Es gibt so viele Spiele, in denen die Übersichtskarten entweder komplett fehlen oder einfach nur verwirrend sind. Ist hier bei Exoplanets nicht so. Die kleinen Kristalle sind auch ganz hübsch und runden das Spielgefühl ab.
Na gut, wenn ich jetzt genauer darüber nachdenke, dann ist der Preis schon berechtigt. Aber wie gesagt, ich glaube, dass die momentanen 32 oder auch 30 Euro besser passen, als die 35 Euro auf der Messe. Aber genug davon, kommen wir endlich zu den wichtigen Punkten...
Spielmechanik:
Wie ihr bereits erfahren habt, gibt es in Exoplanets keinen Spielplan. Ihr erstellt diesen praktisch durch den Stern und die Weltraumplättchen. Schließlich geht es ja auch darum neue Welten zu erschaffen, da ist es ja dann auch nur logisch, dass sich das Spielfeld nach und nach erweitert.
Es beginnt also damit, dass ihr in der Mitte den Stern aufbaut und auf diesem erkennt ihr vier Planetensymbole. An diese Eckpunkte (ja, ein Kreis mit Ecken... ich weiß :P) kommen dann Startplaneten. So bilden sich vier Reihen. Und je nach Spieleranzahl kommen an diese Planeten dann Weltraumplättchen. Das ist dann euer "Spielbrett" für diese Partie.
Jetzt ist natürlich die Frage, was ihr eigentlich damit anfangen könnt und sollt...
Exoplanets läuft in Runden ab und jeder Spieler handelt seine Phasen nacheinander komplett ab. Es gibt insgesamt zwei Phasen, die relativ simpel und schnell abgehandelt sind. Ich kann euch jetzt schon sagen, dass Exoplanets zu den relativ zügigen Spielen gehört.
- Phase 1: Hier geht es einfach nur um die Erschaffung eines neuen Planeten. Ihr habt dafür zwei Optionen. Entweder wählt ihr einen der ausliegenden Planeten (während der Spielvorbereitung stellt ihr einen offenen Nachziehstapel an Planeten zusammen) oder ihr zieht verdeckt zwei aus dem Beutel. Wenn ihr die Variante mit dem Beutel nutzt, zieht ihr zwei Teile und wählt eines davon aus. Das andere kommt dann auf einen der Nachziehstapel. Die Planeten werden dann dem System zugefügt. Das Zufügen funktioniert folgendermaßen: Ihr müsst den neuen Planeten angrenzend an ein bereits bestehendes Planetenteil anlegen. Ihr legt den neuen Planeten daneben und nehmt das Weltraumteil, was sich eigentlich an dieser Position befand, auf die Hand. Was ihr damit machen könnt, kommt später. Auf diese Weise erschafft ihr neue Planeten. Ihr bekommt für das Erschaffen von neuen Planeten Ressourcen. Zum einen erhaltet ihr einen Energiestein aus dem Stern. Zum anderen werden die Ressourcen verteilt, mit denen ihr einen Link geschaffen habt. Ihr seht ja, dass die Planeten links und rechts Ressourcen aufweisen. Die Verbindung die ihr schafft, zeigt euch an, welche Ressourcen ihr erhaltet. Wenn sich also Wassermarker und Energiemarker gegenüber stehen, dann erhaltet ihr also auch solche Ressourcen. Ihr bekommt so immer drei Ressourcen in dieser Phase.
- Phase 2: In Phase 2 erhaltet ihr die Möglichkeit Leben zu erschaffen und/oder Weltraumplättchen auszuspielen bzw. zu nutzen. Die erste Möglichkeit ist relativ schnell und simpel abgehandelt. Die Holzwürfel stellen Leben dar und die Zylinder sind Spezies. Ihr müsst drei Mal Leben erschaffen, um beim vierten Mal eine Spezies zu produzieren. In der oberen Leiste eines jeden Planeten seht ihr ebenfalls Ressourcen. Das sind die Kosten, die ihr aufbringen müsst, um Leben erschaffen zu können. Selbst wenn ihr in einer Runde genügend Ressourcen hättet, um vier Mal dort zu produzieren, dürft ihr dies nur drei Mal machen. Eine Spezies kann nämlich nur dann erschaffen werden, wenn in der vorherigen Runde bereits Leben auf diesem Planeten herrschte. Gegner können nur so lange mit auf dem Planeten produzieren, bis eine Spezies erschaffen wurde. Danach kommen alle Lebensmarker von dem Planeten runter (nur auf diese Weise kommen die Lebensmarker zurück in euren Vorrat). Dass es für Lebensmarker und Speziesmarker am Ende Siegpunkte, nein hier heißt es Erschaffungspunkte gibt, muss ich ja nicht erwähnen... Die Weltraumplättchen haben unterschiedliche Bedingungen, die erfüllen könnt. Zum Beispiel "Habe auf zwei Planeten je eine Spezies stehen". Wenn ihr diese Bedingung erfüllt, könnt ihr das Weltraumplättchen aufdecken. Es gibt die Plättchen mehrmals, ihr dürft aber jede Bedingung nur einmal erfüllen. Am Ende des Spiels erhaltet ihr dann die in grün aufgedruckten Erschaffungspunkte. Die Weltraumplättchen bieten euch allerdings noch eine andere Möglichkeit. Ihr könnt die einmal bzw. dauerhaften Effekte nutzen. Für einmal Effekte deckt ihr das Plättchen auf, führt es aus und legt es ab. Die dauerhaften Effekte werden auch aufgedeckt, werden aber unter ein Planetenplättchen gelegt. So könnt ihr beispielsweise die Erschaffungskosten senken oder erhöhen.
Meine Meinung zum Spiel:
Bei Exoplanets gibt es positive und auch negative Aspekte. Die Spielzeit zum Beispiel sehe ich sowohl positiv als auch negativ. Auf der einen Seite finde ich es gut, dass es ein relativ zügiges Spiel ist, wenig Downtime herrscht und man einfach die ganze Zeit beschäftigt ist. Allerdings ist Exoplanets dann auch wahnsinnig schnell vorbei. Es ist ja so, dass das Spiel endet, sobald alle Energiemarker aus dem Stern entfernt wurden. Da jede Runde Planeten erschaffen werden, ist das ziemlich schnell gegeben. Das Spiel ist genau dann vorbei, wenn man gerade richtig reingekommen ist und sich einiges aufgebaut hat. Klar, ihr seid in euren Lebens- und Speziesmarkern begrenzt. Also so viel mehr könnt ihr eh nicht machen. Aber irgendwie ist es schade, dass man da so schnell durch ist. Daher würde ich dazu tendieren, dass Exoplanets eher ein Spiel für zwischendurch ist, als ein abendfüllendes Programm. Der Vorteil ist natürlich, dass man sofort im Anschluss eine Revanche einfordern kann ;)
Wenn ihr eher zu zweit spielt, dann würde ich euch Exoplanets eher nicht empfehlen. Es ist zu zweit eher lahm, da man sich nicht häufig in die Quere kommt und man gar nicht gezwungen ist, seinem Gegner durch Effektmarker zu schaden. Man hat gar nichts davon ein Weltraumplättchen mit Einmaleffekt auszuspielen, nur um die Kosten des Planeten zu erhöhen. Das lohnt sich einfach nicht, da man sehr gut auch an anderen Stellen bauen kann. Es ist zu zweit ein reines nebeneinander Herspielen. Mit drei oder vier Spielern am Tisch sieht das dann schon anders aus. Von daher ist Exoplanets ein gutes Beispiel dafür, dass nicht jedes Spiel für 2 bis 4 ausgelegt werden sollte. Die Thematik hatte ich ja bereits bei "Trickerion" und "The Lord of the Ice Garden" angesprochen.
Auf den Preis werde ich jetzt nicht nochmal eingehen. Das findet ihr unter "Meine Meinung zum Spielmaterial". Ob ich ihn jetzt gerechtfertigt finde oder nicht... naja. Wie gesagt, 30 Euro fände ich angemessener.
Ansonsten gibt Exoplanets einem schon ein gutes Spielgefühl. Es macht Spaß neue Welten zu erschaffen, seine Ziele auf den Weltraumplättchen zu erreichen und auch seine Gegner zu ärgern (wenn es denn dann aufgrund der Spieleranzahl dazu kommen kann). Die Idee mit dem fehlenden Spielbrett finde ich ziemlich gut gelöst. So kommt die Thematik viel mehr zum Tragen. Das Weltall ist unendlich und das strahlt das Spiel auch aus. Zumal man so nie weiß, auf welche Weltraumebenen man trifft. Denn jedes Mal wenn ihr euren Planeten erschafft, zieht ihr ja das bisher verdeckte Weltraumplättchen. Das bietet dann natürlich einen hohen Glücksfaktor. Erinnert mich ein wenig an "Per Anhalter durch die Galaxis". Da weiß man durch den Unwahrscheinlichkeitsdrive auch nicht immer wo man landet... aber egal, das hat hier nichts zu suchen (ABER, wenn ihr das Buch mögt, dann wird euch Exoplanets mit Sicherheit auch gefallen :D)
Also für Leute, die mehr auf Strategiespiele mit wenig Glücksfaktor stehen, ist Exoplanets dann eher nichts. Ich könnte mir Exoplanets gut als Familienspiel oder ja, vielleicht als etwas wie ein Kennerspiel des Jahres vorstellen. Ungefähr solch eine Spieltiefe und -schwere bietet es. Von daher würde ich sagen, dass Exoplanets auch etwas für Gelegenheitsspieler sein kann. Aber auch eben für Vielspieler, da es ja mal ganz schön ist nicht nur solche Brocken im Schrank und auf dem Tisch zu haben. Vielleicht könnt ihr es irgendwo antesten, bevor ihr es kauft.
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