Dienstag, 8. März 2016

Pixel Tactics

Pixel Tactics von D. Brad Talton Jr.

Pegasus: Pixel Tactics
Ein Spiel für 2 Spieler

Die Spielidee:

Die 90er: Reist zurück in das goldene Zeitalter der 8-bit Taktikschlachten. Mit Pixel Tactics könnt ihr solche Schlachten vom Bildschirm auf euren Tisch holen! Stellt euren Truppenverband zusammen - bestimmt euren Anführer und rekrutiert eure Helden - und schickt sie in schnelle Duelle Blau gegen Rot.
Wer von euch wird den Sieg in diesem uralten Kampf davontragen?

Meine Meinung zur Aufmachung:

Pixel Tactics gab es ja schon länger in englischer Sprache. Auf boardgamegeek.com kann man sich die alte bzw. englische Version anschauen. Die sah auch schon ganz cool aus, aber ich finde die deutsche Version noch besser. Denn hier hat man sich für einen alten Game Boy entschieden.
Pixel Tactics: Aufbau
Wenn ihr das Spiel also in der Hand haltet, dann könnte man meinen, dass ihr die alte 8-Bit-Konsole mit euch herumtragt. Finde ich ziemlich witzig und auch nett gelöst. Auf dem "Bildschirm" seht ihr dann auch schon die ersten Charaktere, die euch auch innerhalb des Spiels begegnen können. Alleine die Schachtel und die Gestaltung machen Lust auf mehr und man ist sofort gespannt, wie das Speileerlebnis sein wird.

Meine Meinung zum Spielmaterial:

Die Schachtel ist gut gefüllt und auch der Preis von 9,95 Euro passt an dieser Stelle. Ihr habt schöne, große Karten und genügend Pappmarker. Da es sich um ein 2 Personenspiel handelt, habt ihr auch zwei vollwertige Kartensätze, die sich lediglich in der Farbe und dem Namen des Maskottchens unterscheiden (beim blauen Spieler gibt es den Pandabären Juto und beim roten Spieler das Küken Borneo). Grund dafür ist einfach, dass die Spieler dieselben Grundvoraussetzungen zu Spielbeginn haben.
Im Spiel enthalten sind demnach 50 Fraktionskarten (je 25 für blau und rot), 2 Angriffswellenkarten (Start- und Zweiterspieler), 10 Stärkemarker (aus Pappe, die aber nur verwendet werden, wenn jemand Magdelina Larington als Anführerin wählt), 8 Promokarten (je 4 für blau und rot) und 48 Schadensmarker ( 24x 1er, 20x 3er, 2x 10er und 2x 20er).
Bevor ich das Spiel erhalten habe (es handelt sich hier um ein Rezensionsexemplar von Pegasus, an dieser Stelle: Vielen Dank!), habe ich mich etwas im Netz informiert und umgehört. Oft habe ich da gelesen, dass viele mit der Größe der Karten nicht zufrieden sind. Ich persönlich finde die Größe genau richtig. Natürlich haben die keine Standardgröße. Sie sind etwas kleiner als Dixitkarten, aber ich finde, dass die gut in der Hand liegen. Und ich habe selber kleine Patschehände. Außerdem habt ihr auf den Karten ziemlich viel Text stehen. Wenn die da mit normalen Skatkarten gearbeitet hätten, dann wäre das alles nur noch mit einer Lupe zu lesen gewesen. Zudem braucht ihr die Größe auch, um die einzelnen Stufen und Phasen besser durchspielen zu können. Mir persönlich gefallen die Karten gut, ich bin sogar der Meinung, dass sie noch größer sein könnten, aber auf jeden Fall nicht kleiner. Jede Karte ist auch schön bedruckt, hat einen individuellen Charakter abgelichtet und ist zudem auch gut beschichtet. Wenn ihr also beim Spielen Getränke haben solltet und es wird mal etwas verschüttet, dann dürfte da so schnell nichts passieren (aber am besten lasst ihr es gar nicht erst dazu kommen und packt die Getränke weg ;) ).
Die Pappmarker sind halt ganz normale Pappmarker mit einem durchschnittlichen Stärkegrad. Allerdings sind die auch passend zum Motto schön im Pixellook gehalten. Ihr habt auf den Schadensmarkern einen Blutstropfen und auf den Stärkemarkern ein Schwert. Kennt man ja aus den guten alten Game Boy Spielen ;)
Das Material ist wie gesagt ziemlich gut und ist für den Preis auf jeden Fall angemessen und passend. Also gehen die Daumen für das Material, die Verarbeitung und das Aussehen auf jeden Fall schon einmal hoch :)

Spielmechanik:

Die Spielregel finde ich an einigen Stellen etwas unübersichtlich bzw. ungeschickt formuliert. Vielleicht liegt das auch an mir und ich habe mich einfach zu blöd angestellt. Aber eigentlich habe ich schon viele Anleitungen gelesen und durch mein Studium bin ich "schwierige Texte" gewohnt. Also die Regel ist nicht schlecht, das will ich gar nicht sagen. Aber wir hatten bei den Angriffen so unsere Probleme, da es einfach nicht schlüssig war. Ihr seht dann gleich, was ich meine. Die Regel ist jetzt übrigens nicht verhunzt, so wie bei The Possession. Das auf keinen Fall, aber die eine Stelle hätte man etwas klarer formulieren können.
Nun gut, ihr seid bestimmt schon gespannt, worum es jetzt eigentlich bei Pixel Tactics geht. Dann will ich euch auch nicht länger auf die Folter spannen.
Wenn ihr mit Pixel Tactics beginnt, wählt jeder der Spieler eine Farbe aus. Ihr mischt euer Deck und zieht davon fünf Karten. Falls ihr euch dazu entscheidet mit den Promokarten zu spielen, werden diese separat gemischt und man zieht dann statt fünf Karten, vier vom normalen Stapel und eine vom Promodeck. Ich werde jetzt aber nicht zu sehr auf die Promokarten eingehen, da das nur  zu Verwirrungen bzgl. der Regeln führt. Bei Besonderheiten kann ich euch dann gleich noch etwas mehr dazu sagen.
Also, ihr habt dann eure fünf Karten auf der Hand und an dieser Stelle ist die rote Seite der Karte interessant. Diese stellt nämlich die Anführer dar. Denn jeder Spieler hat einen Anführer, den es zu schützen gilt. Ziel des Spiels ist es, den gegnerischen Anführer zu besiegen. Ihr wählt aus diesen fünf Anführern einen aus und legt ihn vor euch verdeckt ab. Sobald beide Spieler ihre Wahl getroffen haben, deckt ihr sie auf. Jetzt schaut ihr, ob ihr unterschiedliche Anführer habt. Denn ihr könnt nicht beide denselben haben. Sollte es mal passieren, dass beide Spieler denselben Anführer gewählt haben, werden diese abgelegt. So einfach ist das. Ihr zieht dann einfach eine neue Karte nach und der Prozess beginnt von vorne.
Jetzt kann das Spiel losgehen.
Ihr solltet nun die Karten übrigens drehen. Also so, dass die blaue Seite nach oben schaut. Denn die rote braucht ihr nicht mehr. Wichtig, ihr zieht jetzt keine Karte mehr nach. Sobald der Anführer gewählt ist, seid ihr schon im Spiel drin und erhaltet keine Boni mehr. Wieso Boni, das werdet ihr noch sehen.
Erst jetzt wählt ihr zufällig den Startspieler aus. Dieser erhält dann die Karte "Aktionswelle des ersten Spielers" und der andere die Karte "Aktionswelle des zweiten Spielers". Das Spiel verläuft nämlich über mehrere Runden welche jeweils 3 Aktionswellen beinhalten. Also: 1 Runde = 3 Aktionswellen.
Pro Aktionswelle hat jeder Spieler 2 Aktionen zur Verfügung, die er sofort nacheinander abhandelt, bevor der nächste an der Reihe dran ist. Und natürlich beginnt dabei immer der Startspieler (dieser wechselt nach jeder Runde).
Um euren Anführer herum baut ihr euer Team auf. Dazu habt ihr insgesamt für 8 Karten Platz, da das Team aus einem Kartenkomplex von 9x9 besteht (der Anführer ist da schon mit eingerechnet). Genauer, ihr habt drei Karten oberhalb (Front) eures Anführers, je eine an den Seiten (Flanke) und drei Unterhalb (Nachhut). Ihr spielt diese natürlich nicht alle sofort aus. Dazu benötigt ihr Aktionen. Bevor ich aber auf die einzelnen Aktionen eingehe, sei noch etwas gesagt. Die Karten, also "Aktionswelle des ersten Spielers" und "Aktionswelle des zweiten Spielers" werden nicht einfach so vor euch abgelegt. Ihr benötigt sie auch innerhalb des Spiels, um anzuzeigen, welche Position eures Trupps gerade bespielt wird. Also, ob ihr nun in der Front, Flanke oder Nachhut seid. Ihr beginnt immer in der Front, führt die zwei Aktionen aus und geht dann in die nächste Etappe. Ihr rutscht immer weiter runter und lasst dabei nie eine Etappe aus. Ihr könnt also die Front nicht bespielen, wenn ihr euch gerade in der Nachhut befindet (es sei denn, ihr habt irgendwelche Fähigkeiten). Sobald der zweite Spieler die Nachhutaktionen durchgeführt hat, wechselt ihr die Karten und fangt dann wieder in der Front an.
So, aber nun zu den Aktionen...
Bei den Aktionen unterscheidet man zwischen exklusiven und normalen Aktionen. Pro Held dürft ihr nur eine exklusive Aktion durchführen.

Exklusive Aktionen:

  1. Rekrutierung: Hier dürft ihr einen Helden ausspielen. Der Held kommt in die aktuelle Aktionswelle oder Etappe, wie auch immer ihr das nennen wollt. Also ihr dürft ihn auch wirklich nur dort ablegen, wo ihr euch auch gerade befindet. Spielt ihr gerade die Front, dann gehört der Held auch in die Front. Mehr macht ihr bei dieser Aktion nicht.
  2. Bewegen: Ihr dürft einen beliebigen Helden in einer beliebigen Zeile bewegen. Dieser kann dann auch in eine andere Zeile versetzt werden. Allerdings muss der Zielplatz frei sein. Ihr dürft hier also keine Helden miteinander tauschen.
  3. Angriff: Der Name sagt ja schon alles. Ihr könnt euren Gegner angreifen. Es gibt dabei drei verschiedene Möglichkeiten, den Nahkampf, Fernkampf und die Zauberei. Wie die Kämpfe abgehandelt werden, kommt gleich noch ;)
Normale Aktionen:

  1. Karte nachziehen: Deshalb habe ich das gerade so betont, dass ihr keinen weiteren Boni habt. Wenn ihr im Spiel mehr Karten haben wollt, dann müsst ihr dafür eine Aktion ausgeben. Hier wird euch nicht einfach etwas geschenkt. Pro Aktion könnt ihr eine Karte ziehen. Der Witz ist übrigens, dass ihr keine Karten mehr nachziehen könnt, sobald euer Stapel leer ist. Es werden also nicht einfach die Karten aus dem Ablagestapel neu gemischt. Tja, so kann's gehen...
  2. Befehl geben: Jede Karte hat noch einen Kasten, der in Beige/Gelb (wie auch immer) gehalten ist. Ihr könnt die Karte abwerfen, um den aufgedruckten Befehl auszuführen. Dadurch könnt ihr Effekte herbeirufen.
  3. Leiche entfernen: Jedes Mal, wenn einer eurer Helden stirbt, wird dieser nicht automatisch abgelegt und macht die Position wieder frei. Nein! Ihr habt dort eine Leiche liegen. Der Held wird umgedreht, sodass die Rückseite der Karte zu sehen ist. Wenn ihr die Leiche also loswerden wollt, um auf diese Position einen anderen Helden legen zu können, müsst ihr sie entfernen. Die so entfernte Karte, kommt auf den Ablagestapel.
Das sind dann auch schon all eure Aktionsmöglichkeiten. Ist doch eigentlich schön übersichtlich :) Man kann sie sich 1.) gut merken und 2.) habt ihr auch immer auf den Angriffswellenkarten eine Übersicht der einzelnen Aktionen abgedruckt. Ein ständiges blättern in den Regeln kann man so gut vermeiden.
Kommen wir jetzt noch kurz zu den Besonderheiten und den Angriff. Mit letzterem hatten wir unsere Schwierigkeiten, da eben an der Stelle die Regel etwas unverständlich war.


  • Angriff: Wie schon erwähnt, gibt es den Nahkampf, Fernkampf und die Magie. Der Nahkampf stellt das Problem dar, welches ich hatte. Mir war nicht klar, dass jeder Held in der Lage ist einen Nahkampf durchzuführen. Und das wurde auch nicht so deutlich gesagt. Macht aber Sinn, denn zur Not kann man ja seine Fäuste nutzen. Aber zum Glück gab es in der Regel ein Beispiel und dann wurde das etwas klarer. Und zusammen mit boardgamegeek.com hatte man dieses Problem schnell aus der Welt geschafft. Einen Nahkampf kann ein Held nur ausführen, wenn er nahkampffähig ist (diese Fromulierung war das Problem). Denn sie bezog sich nicht auf die Eigenschaft des Helden, sondern auf die Position. Wenn der Held in einer nahkampffähigen Position ist, dann kann sie auch einen anderen Helden angreifen. Dieser muss ebenfalls in einer solchen Position stehen. Wann ist ein Held denn nun nahkampffähig? Immer dann, wenn kein anderer Charakter vor ihr steht (liegt eine Leiche vor dem Helden, dann liegt die Nahkampffähigkeit auch vor, da Leichen keine vollwertigen Charaktere sind). Auch ein Charakter in der Nachhut kann den Nahkampf ausführen, wenn in der Teamspalte keine andere Person vor ihr steht. Beim Nahkampf sieht das schon wieder anders aus. Da kann ich über die Köpfe hinweg schießen und treffe so ziemlich alles. Ob eine Person einen Fernkampf starten kann, seht ihr an dem Bogensymbol. Bzgl. der Magie ist es ziemlich simpel gehalten. Dort müsst ihr einfach nur den Text befolgen. Auch hier gilt, dass ihr die Zauberei am Symbol (Zauberstab) erkennt. Da der Angriff exklusiv ist, dürft ihr natürlich auch nur eine Rubrik wählen. Also entweder Nahkampf, Fernkampf oder Magie.
  • Angriff abhandeln: Ihr vergleicht den Schaden (Angriffstärke) mit den Lebenspunkten des Ziels. Sollte der Schaden höher sein, als die Lebenspunkte, dann ist der Charakter geschlagen. Bevor ihr den Charakter aber umdreht, bleibt er noch aktiv. Das heißt, ihr könnt diesen Helden noch so lange nutzen, bis die aktuelle Angriffswelle vorbei ist (sonst wäre es für den zweiten Spieler immer viel zu schwer in die Partie zu kommen). Ausnahme: Es gibt Karteneffekte, die den Spieler sofort zum Umdrehen der Karte zwingen. In diesem Zusammenhang sei auch noch erwähnt, dass es während der ersten Runde einen Waffenstillstand gibt. So können die Spieler wenigstens ein bisschen ihr Heer aufbauen.
  • Fähigkeiten: Das ist im Grunde das Herzstück von Pixel Tactics. Ihr habt auf jeder Karte Spalten in den Farben rot, grün und blau. Jede Farbe steht für eine Angriffswelle. Wenn ihr den Charakter in der Front ausspielt, dann gelten die Fähigkeiten aus der roten Spalte. Liegt der Held an einer der Flanken, so gilt die grüne Spalte. Und für die Nachhut habt ihr den blauen Bereich. Die einzelnen Fähigkeiten können sich auch gegenseitig beeinflussen. Und so einzelne Charaktere stärken.
  • Spiel mit Promokarten: Es gibt dann eine weitere Aktionsmöglichkeit, nämlich "Karte nachziehen - Promo". Dafür müsst ihr eine Handkarte ablegen und dürft dann eine Promokarte auf die Hand nehmen.
Damit wäre alles im Grunde gesagt. Wie schon erwähnt, bis auf die Stelle mit dem Nahkampf und der Bewegung, war eigentlich alles klar. Wegen der Bewegung... mir war nicht klar, ob ich den Helden auch in eine beliebige Angriffswelle platzieren darf. Es steht zwar, dass man ihn aus einer beliebigen Angriffswelle bewegen kann, aber nicht ob nur innerhalb oder auch eben außerhalb. Aber wie gesagt, diese Fragen sind geklärt und somit ist auch alles wieder gut :)

Meine Meinung zum Spiel:

Als Kind der 90er habe ich natürlich auch einen Game Boy gehabt und stundenlang Tetris, Kirby oder Super Mario Land gezockt. Und deshalb habe ich mich auch sehr auf das Spiel gefreut, weil ich mich alleine durch das Cover schon in diese Zeit zurück versetzt gefühlt habe. Diese Erwartungen wurden auch teilweise erfüllt.
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich nach meiner ersten Partie etwas enttäuscht war. Ich hatte mir irgendwie mehr dieses Game Boy Feeling gewünscht. Aber natürlich ist und bleibt Pixel Tactics eben ein analoges Kartenspiel. Was mich bei meiner ersten Partie gestört hat, war im Grunde die Tatsache, dass diese nach 10 Minuten beendet war. Auf der Schachtel ist eine Spielzeit von 30-45 Minuten angegeben. Da dachte ich mir schon, dass wir vielleicht etwas falsch gespielt haben. Also wurde die Regel nochmal durchgelesen. Hm, Fehler traten dabei nicht auf. Wir haben das Spiel richtig gespielt. Woran lag es dann? Es lag daran, dass die Helden und Anführer einfach unglücklich gewählt wurden. Und das ist auch der große Kritikpunkt an Pixel Tactics. Es ist nur dann wirklich gut spielbar, wenn beide Personen die Karten kennen und man auch etwas Glück beim Ziehen der Karten hat. Wenn man also bei den fünf Startkarten Pech hat, dann kann es schnell passieren, dass man seinem Gegner weit unterlegen ist. Aber dann spielt man einfach eine weitere Runde. Pixel Tactics ist meiner Meinung nach darauf ausgelegt, dass man mehr als eine Partie hintereinander spielt. Nach der ersten Partie folgte bei uns sofort die zweite, dritte und vierte... Die Spielzeit wurde deutlich länger und man hat ein viel besseres Gefühl bekommen. Zudem muss ich sagen, dass es viel taktischer und strategischer ist, als ich anfangs dachte. Denn trotz dem hohen Glücksfaktor durch das Kartenziehen, muss man echt gut überlegen wo und wie man seine Karten ausspielt. Und das ist genau der Witz an Pixel Tactics. Man muss sich einfach richtig darauf einlassen und die Fähigkeiten der Helden geschickt einsetzen. Klar bietet das Spiel an manchen Stellen auch einen hohen Frustfaktor, da es schon oft passieren kann, dass man sich richtig sicher ist, die Partie zu gewinnen. Auf einmal kommt dann aber der Gegner und kann alles ändern und es sieht für einen selbst nicht mehr so rosig aus. Wer sich mit Konsolenspielen auskennt, hat diese Situation bestimmt schon häufig erlebt. Da spielt man immer und immer wieder gegen denselben Endgegner und schafft es dann am Ende doch nicht ihn zu besiegen, weil das letzte Quäntchen Glück gefehlt hat. Und trotzdem stellt man sich mit seinem Charakter wieder hin und versucht es erneut (also doch ein bisschen Game Boy Feeling ;) ). So ungefähr muss man sich Pixel Tactics auch vorstellen. Wenn es mal nicht klappt, dann fordert man sein Gegenüber einfach nochmal heraus. Denn da muss ich sagen, verzeiht Pixel Tactics Fehler nicht so wirklich. Wenn es einmal bei euch schlecht läuft, dann ist es schwer das Blatt zu wenden. Es ist zwar möglich, aber eben doch sehr knifflig. Außer ihr habt Glück und zieht die passenden Karten bzw. Befehle. Letztgenannte solltet ihr übrigens nicht außer Acht lassen. Die Befehle können euch manchmal echt helfen aus einer misslichen Lage zu kommen. Wir hatten zum Beispiel den Fall, dass Spieler A in einer Angriffswelle 3 Helden verloren hat. Aufgrund einiger Aktionen konnte er den Schaden umverteilen und zwar auf seine Gegner. Am Ende hat dann Spieler B (in dem Fall ich) zwei Helden verloren. Ja, so kann es gehen... ihr seht also, man kann sich nie zu sicher sein.
Wie gesagt, Pixel Tactics braucht seine Zeit, um richtig ausgeschöpft werden zu können. Beinhaltet deshalb aber auch Frustpotential. Es lohnt also nicht, das Spiel mit ungeduldigen Menschen zu spielen. Oder sogar mit welchen, die keinen Spaß verstehen und alles zu ernst nehmen. Pixel Tactics ist wirklich eher ein Funspiel und sollte nicht zu verbissen angesehen werden. Der Vergleich mit einem schwierigen Game Boy Spiel ist eigentlich recht treffend. Wie oft hätte man die Konsole doch gerne gegen die Wand werfen können...
Pixel Tactics ist ein nettes 2 Personenspiel, das eine gewisse Tiefe bietet, aber auch einen großen Glücksfaktor beinhaltet. Ihr müsst dem Spiel nur etwas Zeit geben. Wie gesagt, nach der ersten Partie war ich gar nicht überzeugt. Aber mit jeder weiteren Spielrunde, hat es mir immer besser gefallen. Allerdings bin ich der Meinung, dass mehr Karten benötigt werden. Also wäre es wohl gut, wenn dann irgendwann noch die Erweiterungen erscheinen würden - die es ja schon für die englische Version gibt. Aber ansonsten, kann man Pixel Tactics als kleines Zwischenspiel gut in den Tag integrieren. Lustig und frustig wird es auf jeden Fall ;)

Pixel Tactics - Eine analoge Alternative für Super Smash Bros.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen